Download Flyer (PDF) | Download Flyer (JPG) | Download Plakat-A0 (PDF)
Die Herbstausstellung 2024 im Kulturort Höfli 7 findet statt vom Samstag 7. September (ab 14 Uhr, Vernissage 19 Uhr) bis zum Sonntag, 22. September, mit Museumsnacht am Samstag, 14. September. Der Herblinger Bach, dessen Revitalisierung im Herbst 2024 abgeschlossen wird, hat zum Thema "Fliessen" inspiriert.
Claire Linder (Südafrika / CH), Alejandro Miranda (El Salvador / CH), Nora Vest (BS), Barbara Perkinzl (BL), Hanz Daniel (NL), Heike Gohres (DE) und Daniela Sigg (SH), Tina Ragettli (SH), Verena Prezioso (ZH), Kinderprojekt mit Katja Scheffer (SH), Herblinger-Bach-Videos von Marc Véron, Kulturort-Ateliers von Franziska Dubach, Thomas Tito Greuter und Samel Sabani.
Sonntags-Matineen: Blind Book mit Reinhard Nowak (8. September, 11 Uhr), Himmlische Pianomusik mit Stephanie Florence Senn (15. September, 11:15 Uhr), Latin Jazz mit dem Leonid Maximov-Trio und Araceli Fernández González, Vocals (22. September, 11 Uhr).
Sneak-Preview mit dem Zonta-Club Schaffhausen am Sonntag, 1. September. Begleitprogramm mit Film "40 Jahre Werkatelier", der von Stephanie Florence Senn vertont wurde.
Die Vernissage und die Museumsnacht werden musikalisch begleitet von Piano Joe.
Öffnungszeiten: Sa 7. bis So 22. September 2024 | Fr 17-22h | Sa 14-22h | So 11-16h
Museumsnacht bis 24 Uhr.
Die Ausstellung 2024 im Kulturort Höfli 7 ist inspiriert durch die Revitalisierung des Herblinger Baches. Nach Abschluss der umfangreichen Bauarbeiten hat der Bach das Thema "Fliessen" wörtlich genommen: Das Hochwasser floss nicht nur in Keller und Wohnungen der angrenzenden Liegenschaften, sondern auch durch die Ausstellungsscheune, knapp unter einer bereits eingerichteten installation von Nora Vest hindurch. Spuren trockenen Schlamms in Garten und auf dem Vorplatz zeugen noch vom Gestaltungswillen des Bachs.
"Über die Wiese ist aus dem Bach seinem neuen Bett eine Welle von silbrigen Wesen geschwappt und will die Schüre vom Höfli durchfliessen" – so lautet der vollständige Titel der Installation von Barbara Perkinzl. Anlass zu dieser grossen Intervention im Garten ist die Revitalisierung des Bachs, von dessen Begrenzung her - einTotholzzaun aus der letztes Jahr gefallenen, Jahrzehnte alten Hecke entlang des Bachs. 440 schillernde, glitzernde, gestrandete Wesen flüchten über einen Haufen dürrer Äste zur Scheune des Kuturorts.
Verwendet wurden gebrauchte und entsorgte Kunststoffe: Lebensmittel-Verpackungen, Tragtaschen, Stretchfolie, Luftpolsterfolie, Klarsicht-Mäppchen, Rettungsdecken, Einweg-Regenponchos, Getränkeflaschen, Schaumstoff, Magnettonband, synthetische Schnüre, Nähfäden und Geschenkbänder, Acrylfarbe auf Klarsichtfolie. Montiert sind die Wesen je nach Gewicht auf Schweissdraht und Federstahldraht, und die elf besonders schweren Fische auf Carbonstäbe.
Barbara Perkinzl und der Kulturort Höfli 7 verbinden ihre Intervention mit einer Spendenaktion: Die Objekte können einzeln für einen frei wählbaren Betrag gekauft werden.
Der Erlös fliesst an die Schaffhauser Sektionen von Pro Natura und WWF.
Wie akut das Problem mit Plastic-Abfällen und Mikroplastic ist, zeigte während der Ausstellung ein Artikel in der Bündner Zeitung vom 10. September 2024 mit dem Titel: "Fischotter am Engadiner Inn sind wandelnde Plasticdepots".
Ausstellungstext Barbara Perkinzl (PDF)
Ausschnitt aus der Installation mit über 400 Fischen von Barbara Perkinzl.
Bereits 2019 war Nora Vest mit der Installation "Grenzen erweitern" in der ersten Ausstellung im Kulturort Höfli 7 vertreten: Ein Baldachin und ein Teppich mit von kirchlicher Architektur abgeleiteten Bogenmotiven, die einen rechteckigen Raum definierten und gleichzeitig öffneten.
Mit ihrer unverwechselbaren Farbgebung bespielt sie nun zum Thema "Fliessen" exklusiv einen ganzen Scheunenteil, in den vom Garten her ein "Wassersteg" führt. Zu entdecken ist eine Wasser- bzw. Unterwasserwelt zum Thema "Fliessen", mit dem Titel "Lebensfluss", bestehend aus 35 Wasserbildern in textilem Stoffdruck, die vier Meter lang und 35 Zentimeter breit von der Decke der Scheune bis knapp über dem Boden hängen. Eine Einladung, sich in einer fluiden, dämmerigen und sinnlich wahrnehmbaren Umgebung zu verlieren.
Ausstellungstext Nora Vest (PDF) | Website Nora Vest
Nora Vest: Lebensfluss (Ausschnitt).
Nicht fliessendes, sondern ruhendes Wasser zeigt Alejandro Miranda (El Salvador / CH) in seinen grossformatigen Fotografien. Sie strahlen eine intensive Ruhe aus mit ihren kleinen, fein beobachteten Motiven – Naturobjekte, Pflanzenfragmente, dürre Blätter, kleine Ästchen – , die halb eingetaucht schwimmend die Spannung der Wasseroberfläche visualisieren. Ruhe und Spannung, aus diesem Gegensatz ergibt sich die unmittelbare Wirkung der Kompositionen: «Die innere Ruhe und die Stille… | führten mich zur Entdeckung und Erkenntnis, | dass an einem Ort | Alles liegen kann».
Ausstellungstext Alejandro Miranda (PDF)
Ausschnitt aus Fotografie der Serie "Die Stille der Natur und ihre Skizzen von Alejandro Miranda.
Claire Linders Arbeit hat sich von der präzisen Aquarellillustration, früher als botanische Illustratorin, zur Ölmalerei, Textilarbeit und digitalen Fotocollage entwickelt. Ihre digitalen Arbeiten sind auch auf Instagram zu sehen. In ihrem Werk spielt Claire Linder mit formalen und informellen Formen, abstrahiert das ursprüngliche Objekt der Inspiration und formt das Bild zu einer Idee und einem Thema.
Ideen entstehen oft aus zufälligen Fotos oder digitalen Manipulationen, die sich für eine Neuinterpretation anbieten. Die Werke leben von der Vielfalt des Ausdrucks, der die Vielschichtigkeit des Lebens widerspiegelt.
Neben zwei Gemälden und der Textil-Installation "Red Threads" präsentiert Claire Linderim Kulturort Höfli 7 eine Reihe von digitalen Arbeiten, die für zum Thema "Fliessen" entstanden sind.
Ausstellungstext Claire Linder (PDF) | Website Claire Linder | Instagram
Claire Linder - Digitale Arbeit zum Thema Fliessen - Ausschnit.
Daniela Sigg (Schaffhausen) und Heike Gohres (Freiburg i. Breisgau) verstehen ihre Kunst in der Tradition von Flow Art: Diese wird in der bildenden Kunst oft durch die Darstellung von dynamischen, wellenartigen Formen und Linien umgesetzt, die an die fliessenden Bewegungen von Wasser oder den Wind erinnern.
Die beiden Künstlerinnen haben dies realisiert, indem sie Malerei und Zeichnungen auf Acrylglas dem fliessenden Herblinger Bach aussetzten und von Reinhard Nowak fotografieren liessen. Durch die Lichtbrechung des sich wellenden und kräuselnden, glasklaren Wassers des Bachs entstanden organische, fliessende Muster. Dies spiegelt die Philosophie der FlowArt wider, die das Unvorhersehbare und das Natürliche in den kreativen Prozess integriert.
Ausstellungstext Sigg-Gohres (PDF) | Flyer FlowArt (PDF)
FlowArt von Daniela Sigg und Heike Gohres.
Auf zweierlei Weise geht Verena Prezioso in ihren Werken auf das Ausstellungsthema "Fliessen" ein: In einer künstlerischen Technik – die Absprengtechnik – und in den Inhalten von Installationen, die aus Bambus gefertigte japanische Brunnen darstellen.
Die mit fliessendem Wasser verbundene Absprengtechnik ist eine sogenannte Negativ-Technik. Dabei wird das Motiv mit Gouache auf Leinwand oder ein stärkeres Papier gemalt. Die Fläche wird dann mit schwarzer Tusche übermalt. Nach dem Trocknen werden Gouache und Tusche mit fliessendem Wasser vom Untergrund gelöst - nach diesem 'Absprengen' bleibt das eigentliche Bildmotiv zurück.
Ausstellungstext Verena Prezioso (PDF) | Website Verena Prezioso
Absprengtechnik: Ausschnitt aus "Fliegende Brillen" von Verena Prezioso.
Mit Buchobjekten, Skulpturen und einem Licht-Schatten-Spiel an der grossen Wand unter dem Gartenvordach zeigte Tina Ragettli 2019 erstmals Werke im Kulturort Höfli 7: Filigrane Werke, die in ihrer detailreichen Intensität die Besucherinnen und Besucher begeisterten. Für die Ausstellung 2024 bespielt sie einen Teil der Scheune mit einem Lichtobjekt, bei dem eine optische Linse eine zentrale Rolle spielt.
In ihrer künstlerischen Arbeit greift Tina Ragettli auf Fundstücke zurück, die sie auf Streifzügen durchs Leben sammelt und in ihren Werken in eigene Welten verdichtet: Holz, Metall, Draht, Plexiglas, Glas, Papier, Farben, Naturmaterialien erfahren dabei eine Metamorphose, in der die Logik der Welt durch eigentlich nicht zusammen gehörende, neu kombinierte Elemente auf den Kopf gestellt oder besser gesagt: Erweitert wird.
Ausstellungstext Tina Ragettli (PDF) | Website Tina Ragettli
Der in den Niederlanden lebende Schweizer Künstler Hanz Daniel war mit einer Ausstellung in einem Garten der ursprüngliche Ideengeber für die Herbstausstellungen und ist deshalb regelmässig Gast im im Kulturort Höfli 7.
Seine Vogel-Skulpturen aus unzähligen Löffeln – der Casuarius Batavicus lauert noch im Busch – sind legendär, und nach wie vor bewacht der Helebardier, der auch schon bei der Bachturnhalle als Don Quijote diente, den Kulturort Höfli 7.
Zum 2024er-Thema "Fliessen" präsentiert Hanz Daniel einen Ketten-Wasserfall sowie eine akustische Installation mit dem Titel "Der Elefant erzählt Bachgeschichten". Der genannte Elefant steht am Bachrand, und alle sind aufgefordert, an dessen Rüssel auf die Geschichten zu lauschen, die er dank einer direkten akustischen Verbindung vom Bach erzählt. Ein analoges Hörerlebnis vom Feinsten.
Ausstellungstext Hanz Daniel (PDF) | Website Hanz Daniel
Hanz Daniel: Ketten-Wasserfall (Ausschnitt)
"Alles was kunterbunt, anders und irgendwie meinem Fantasiegewimmel in meinem Kopf entspringt, muss ausgetestet werden," schreibt Katja Scheffer, unermüdliche Kunst- und Kulturschaffende, auf ihrer Website. Ganz klar, dass ihr auch Kinder-Kunst ein grosses Anliegen ist. Zum ersten Mal gibt es deshalb in der Herbstausstellung im Kulturort Höfli 7 am ersten Ausstellungssonntag die Aktion "Kinder machen Kunst".
Es liegt Material bereit zum Malen, Stempeln, Drucken, Ausschneiden, Gestalten. Die jungen Künstlerinnen und Künstler können die Werke mit nach Hause nehmen oder an der grossen Wand unter dem Gartenvordach dem Publikum präsentieren.
Und auch die Erwachsenen sind eingeladen, die Kinder bei ihren ersten künstlerischen Gehversuchen zu begleiten und zu unterstützen. Oder auch – steckt nicht in uns Erwachsenen immer noch das spielerisch gestaltende Kind, das wir mal waren? - ein eigenes Kunstwerk zu kreieren.
Wegen eines Unfalls der Künstlerin konnte leider die Aktion nicht wie geplant werden. Unter der Anleitung von Barbara Perkinzl kreierten Besucherinnen und Besucher Fische aus Plasticabfällen.
Ausstellungstext Katja Scheffer (PDF) | Website Katja Scheffer
Der Flurlinger Fotograf Thomas Tito Greuter, der im Kulturort Höfli 7 ein kleines Sgraffito-Atelier hat, richtet sein Auge auf Orte, die normalerweise unserer Aufmerksamkeit entgehen. Er stöbert verschlissene, vom Zahn der Zeit gezeichnete Flächen auf, die er mittels Nähe und Ausschnitt in ein abstraktes Bild verwandelt.
Beim Betrachten wird ein solches Bild als abstrakte Konstruktion wahrgenommen, obwohl die Vorlage eine konkrete Oberfläche war. Sozusagen eine fotografische Malerei.
Die meisten der im Kulturort Höfli 7 präsentierten Werke sind im Frühling 2024 in Gran Canaria entstanden, inspiriert durch das Ausstellungsthema "Fliessen".
Ausstellungstext Thomas Tito Greuter (PDF) | Website Thomas Tito Greuter
Die Bildhauerin Franziska Dubach gibt einen Einblick in ihr Skulpturen-Atelier im Kulturort Höfli 7. Seit 1996 beschäftigt sich Franziska Dubach mit dem Material Stein. Ihren künstlerischen Ausdruck und ihre Technik perfektionierte sie in regelmässigen Weiterbildungen in Carrara (IT).
Am Anfang herrschten organische Formen vor. Seit 2016 setzt sich Franziska Dubach in Arbeiten in Bronze und Kombinationen Stein / Bronze mit dem figürlichen Bereich auseinander. In jüngster Zeit experimentiert sie mit "weichen" Materialien wie zum Beispiel Verpackungsmaterial, die sie zu Skulpturen verarbeitet, die in spielerisch-produktivem Gegensatz stehen zum schweren, harten Material Stein.
Ausstellungstext Franziska Dubach (PDF) | Website Franziska Dubach
Samel Sabani reflektiert in seinen Bildern, die im ehemaligen Stall des Kulturorts Höfli 7 entstehen, individuelle und gesellschaftliche Themen. Weitere Informationen sind auf seiner Atelier-Seite zu finden.
Kurator Marc Véron hat während der Bauzeit der Bachrenaturierung über 100 kurze Videos des fliessenden Baches aufgenommen, die nun im Rahmen der Ausstellung zu sehen sind.
Video-Ausschnitt fliessender Herblinger Bach.
Sonntag, 8. September 2024, 11 Uhr
Die Auftritte von Reinhard Nowak im Kulturort Höfli 7 sind bereits Tradition, und sie sind immer ein literarischer Genuss: Eine Lesung aus einem weiss eingebundenen Buch, das zum Thema der Ausstellung passt, und dessen AutorIn oder Titel erst am Schluss verraten wird.
Sonntag, 15. September 2024, 11:15 Uhr
Bereits 2023 spielte Stephanie Florence Senn, Konzertpianistin und Organistin in Schaffhausen, am mittleren Ausstellungswochenende "Himmlische Musik" mit Improvisationen zu religiöser Musik. Das zahlreich anwesende Publikum war von der Intensität und tiefen Emotinalität ihres Spiels begeistert. Auch 2024 gibt sie ein Konzert im Kulturort Höfli 7.
Aus der Begegnung im Jahr 2023 entwickelte sich das Projekt einer 50minütigen Filmmusik für einen Dokumentarfilm über das Werkatelier Basel, in dem die Pianistin die interviewten Personen empathisch musikalisch charakterisiert. Der sehens- und hörenswerte Film wird im kleinen "Bauernstubenkino" im Kulturort Höfli 7 gezeigt.
Sonntag, 22. September 2024, 11 Uhr
Leonid Maximov (Piano), Thierry Humbel (Bass), Martin Altenbach (Schlagzeug), Araceli Fernàndez Gonzàlez (Vocals)
Das Leonid Maximov Trio aus Basel bringt an Sonntagsmatinée am Museumsnacht-Wochenende Latinjazz in den Garten des Kulturorts Höfli 7. Auf dem Programm stehen unter anderem Stücke von Dorival Caymi, Chico Buarque, Antonio Carlos Jobim, Ivan Lins, Gilberto Gil und Haroldo Barbosa.
Leonid Maximov und Martin Altenbach spielten erstmals zum Saisonauftakt 2004 im Theater Basel zusammen. Thierry Humbel stiess 2007 für die N8café des Theaters dazu, und in der Folge gab es immer wieder Auftritte auch mit wechselnden Gastmusikern. Engagements für Musicalproduktionen wie "Hair", "Fame" oder "Jesus Christ Superstar" mit dutzenden von Vorstellungen gaben Gelegenheit, sich musikalisch immer besser und tiefer kennen zu lernen, auch wenn der Stil nicht Latinjazz war.
Seit 2014 tritt Araceli Fernàndez Gonzàlez, eine klassische Sängerin und Multiinstrumentalistin mit grosser Leidenschaft für Bossa Nova und Samba, regelmässig zusammen mit dem Leonid Maximov Trio auf.
Flyer Matinée Leonid Maximov Trio (pdf)