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Die Herbstausstellung 2025 im Kulturort Höfli 7 findet statt vom Samstag 13. September (ab 14 Uhr, Vernissage 19 Uhr) bis zum Sonntag, 28. September (Finissage), mit Museumsnacht am Samstag, 20. September. Das Thema der Ausstellung heisst "Durchblick".
Wie jedes Jahr werden Werke von internationalen, nationalen und regionalen Künstlerinnen und Künstlern gezeigt: WeiLin Yang (Taiwan), Kathrin Stalder (BS), Barbara Perkinzl (BL), Adrian Küenzi (ZH), Frank Lüling (SH), Deborah Maurer (SH), Jasmin Fleischmann (SH), Alice Marugg (SH) und Kurt Müller (SH).
Sonntags-Matineen: The Jazz Chamber Trio (14. September, 11 Uhr), Himmlische Pianomusik mit Stephanie Florence Senn (21. September, 11:15 Uhr), Blind Book mit Reinhard Nowak (28. September, 11 Uhr).
Erzählcafé Freitag 19. und 26. September, je 19 Uhr. Moderation Susanne Franklin.
Die Sneak-Preview mit dem Zonta-Club Schaffhausen am Sonntag, 7. September ist ausverkauft.
Die Vernissage und die Museumsnacht werden von Piano Joe musikalisch begleitet.
Öffnungszeiten: Sa 13. bis So 28. September 2025 | Fr 17-22h | Sa 14-22h | So 11-16h
Museumsnacht bis 24 Uhr
Yang, Weilin: Anonymous
Es ist im Kulturort Höfli 7 mit idyllischen, baumbestandenen Garten und historischem, durchblickreichen Bauernhaus Tradition geworden, dass Künstler:innen für die Herbstausstellung zu einer Mini-Residency eingeladen werden. An der nunmehr siebten Ausgabe der Ausstellung mit internationalen, nationalen und regionalen Ausstellenden ist aus Taiwan die Künstlerin Yang Wei Lin zu Gast. Sie zeigt in der grossen Scheune Werke aus der "Anonymous"-Serie. Dabei kombiniert sie Buchseiten aus der "Göttlichen Komödie" von Dante mit abgestorbenen Pflanzenteilen, die sie mit Indigo einfärbt, um ihnen so ein neues Leben und einen neuen Sinn zu verleihen.
Weilin lebt und arbeitet als Künstlerin, Kunstdozentin und Kuratorin in Caotun in der Mitte von Taiwan, eine Stadt die für Kunst und Kunsthandwerk bekannt ist. Ihr Haus liegt an einem Hügel, nahe bei einem Fluss, inmitten von Natur, aus deren Zyklen der Jahreszeiten, des Entstehens, Aufblühens und Vergehens sie ihre Inspiration bezieht. Die in im Kulturort Höfli 7 gezeigten Werke kombinieren Buchseiten aus Dantes "Göttlicher Komödie" mit nur scheinbar nutzlos gewordenen, indigoblau gefärbten Ästen: Ein Durchblick durch das Nervensystem der Materie, durch Strukturen, durch den Bodensatz des Lebens. Ein schönes und ausführliches Booklet zur Ausstellung ist auch in gedruckter Version erhältlich.
Booklet zur Ausstellung (PDF, englisch) | Ausstellungstext Yang, Weilin (PDF, englisch) | Website Weilin Yang
Yang, Weilin; Anonymous Series, 2025.
Barbara Perkinzl: Lichtinstallation
Mit einem Fischschwarm im Garten überraschte Barbara Perkinzl 2024 die BesucherInnen der Herbstausstellung. Ebenfalls in einer Mini-Residency bespielt sie dieses Jahr einen abgedunkelten Teil der Scheune mit einer Lichtinstallation, komponiert mit unzähligen kleinen und grossen glänzenden, leuchtenden,schillernden, Schatten werfenden, vielfältige Durchblicke schaffenden, von der Decke hängenden Objekten und Objektchen.
Text von Barbara Perkinzl zur Ausstellung (PDF)
Lichtobjekte von Barbara Perkinzl in der Ausstelllungsscheune Kulturort Höfli 7.
Details der über 50 Lichtobjekte von Barbara Perkinzl.
Frank Lüling: Durchblick ins Westjordanland
"The Holy Land" nennt der Schaffhauser Künstler Frank Lüling eine Serie von Fliessdecken, die mit Fotografien einer Reise ins Westjordanland und nach Ostjerusalem bedruckt sind: Als enges Labyrinth in der grossen Scheune geben und gleichzeitig behindern diese Fotografien den Blick auf eine seit Jahrzehnten von Gewalt und Konflikten geprägte Realität. Die kuschelige Wärme der Decken kontrastiert mit den Motiven nahöstlicher Brutalität, wo so etwas wie "Durchblick" schon längstens verloren ist.
Website Frank Lüling | Instagram
Montage der Installation von Frank Lüling.
Adrian Küenzi: Skulpturen und Holzschnitte
Den idyllischen und durchblickreichen Garten des Kulturorts Höfli 7 mit seinenvielen Bäumen und Büschen bespielt dieses Jahr der Holzbildhauer Adrian Küenzi. In Stein am Rhein geboren, lebt und arbeitet Adrian Küenzi in Dürnten im Zürcher Oberland. "Holz ist ein Material, das für die Kultur unabdingbar ist. Man kann nicht nur Häuser und Möbel daraus machen sondern auch Kunst," schrieb Küenzi zu einer früheren Ausstellung. Deshalb beschäftigt er sich seit vielen Jahren auch mit dem Holzschnitt. Eine Auswahl seiner eindrücklichen Xylographien ist auf der obersten Ausstellungsebene der Kulturort-Scheune zu sehen.
Adrian Küenzi: Durchblick mit Holzskupturen und Xylografien.
Kathrin Stalder: Hommage an Margot Friedländer
In einer Zeit, in der der klare Blick auf die Grundlagen der Menschenwürde und der Demokratie immer mehr durch partikuläre Störmanöver, durch politische Egomaie und rücksichtslosen Egoismus verstellt wird, tun einfache Gesten gut, auch wenn oder gerade weil sie stören. Kathrin Stalder hat ein weisses Kleid rot mit Sätzen zur Demokratie bestickt – und wurde in diesem Kleid von der Security der Art Basel 2025 vom Messeplatz weggewiesen. Das Kleid und ihre Demokratie-Kinderhemdchen werden nun in Berlin an einem Demokratiefestival gezeigt, und extra für die Ausstellung im Kulturort Höfli 7 hat Kathrin Stalder ein grosses Tuch sowie ein Kleid als Hommage an die kürzlich verstorbene Holocaust-Überlebende Margot Friedländer (1921 - 2025) bestickt.
Kathrin Stalder beim Einrichten ihres Ausstellungsteils.
Deborah Maurer & Jasmin Fleischmann:
Pflanzliches & Tierisches
Unter dem Label "JADE PURART" treten die beiden Künstlerinnen Deborah Maurer und Jasmin Fleischmann auf. Deborah Maurer, Landwirtin aus Rheinau mit einer Ausbildung in Modeldesign, wird nach der Ausstellung im Kulturort Höfli 7 ein Atelier für textile Kunst einrichten, und sie zeigt deshalb an der Herbstausstellung im Flur des Wohnteils ihre von der Natur inspirierten Gemälde.
Jasmin Fleischmann, ebenfalls Landwirtin aus Rheinau, hatte schon als Kind eine Vorliebe für Horn, Knochen, Fell und alle anderen tierischen Überbleibsel. Ihre bemalten Tierschädel, Geweihe und Hörner passen gut in die Geschichte des historischen Bauernhauses, gab es hier im letzten Jahrhundert ein Atelier, wo ein Jäger Reh- und Hirschgeweihe aus der ganzen Schweiz als Trophäen montierte. Als Reminiszenz schuf der holländisch-schweizerische Künstler Hanz Daniel eine "Vegane Trophäe" aus einem Silbertablett und einer Gabel. Die Werke von Jasmin Fleischmann setzen also diese Tradition im Kulturort Höfli 7 fort.
Website JadePurArt | Instagram
Auseinandersetzung mit Pflanzlichem (Deborah Maurer) und Tierischen (Jasmin Fleischmann).
Ateliers Alice Marugg und Kurt Müller
Seit 2025 arbeiten Alice Marugg und Kurt Müller im Kulturort Höfli 7. Kurt Müller gibt einen Einblick in seine Werkstatt, die er im ehemaligen Stall eingerichtet hat. Alice Marugg stellt in ihrem neu in die Scheune eingebauten Atelier, das sie vor allem für Graffiti-Kurse nutzt, eigene Arbeiten aus.
2 x Erzählcafé mit Susanne Franklin
Am Freitag, 19. sowie am Freitag, 26. September, je um 19 Uhr findet je nach Witterung in der heimeligen Bauernstube oder im lauschigen alten Garten ein Erzählcafé statt. Die Moderatorin Susanne Franklin hat ihr Rüstzeug an der FHNW geholt und freut sich, einen kurzen Input im Zusammenhang mit der Ausstellungsthematik zu geben. Anschliessend erzählen sich die TeilnehmerInnen Geschichten, Erinnerungen und Erlebnisse zum Thema, die sie aus ihrem eigenen Leben schöpfen. Oder sie hören ganz einfach nur zu, Zuhören ist obligatorisch, Erzählen freiwillig.
Erzählcafés finden in der ganzen Schweiz und auch im benachbarten Ausland in Bibliotheken, Museen oder Gemeinschaftszentren statt. Sie sind eine ausgezeichnete Form des Austauschs, bei dem sich die Teilnehmer rasch näher kommen und womöglich die eine oder andere überraschende Einsicht gewinnen.
Die erste Stunde ist im Plenum, in der zweiten Stunde können die Gespräche auch in kleineren Interessengruppen weitergeführt werden. Und keine Angst, niemand muss am Abend noch Kaffee trinken, es wird eine Auswahl an Getränken bereitstehen.
Eintritt frei, eine Anmeldung ist erwünscht unter kontakt@hoefli-7.ch, spontane Gäste sind ebenfalls willkommen.
Weitere Informationen zu Erzählcafés finden sich unter netzwerk-erzaehlcafe.ch
The Jazz Chamber Trio
Matinee, Sonntag, 14. September, 11 Uhr
Vielfältige Klangspektren und eindringende Harmoniegeflechte vereinen sich in den Eigenkompositionen von The Jazz Chamber Trio zu emotionalen musikalischen Momenten. Beat Bossart (Trompete, Flügelhorn) beeindruckte schon an der 2021er-Ausstellung "Chaos und Zuversicht" mit dem Jazz-Duo Raske Bossart im Kulturort Höfli 7 das Publikum inmitten des Musikmeilen-Labyrinths. Dieses Jahr kommt er mit The Jazz Chamber Trio an die erste Sonntags-Matinee der Herbstausstellung, zusammen mit Marco Sigrist (Gitarre) und David Reitz (Cello): Kammerjazz vom Feinsten, ideenreich, gehaltvoll, in neue Klangdimensionen entführend, aber ohne die Tradition zu vergessen.
Wer bereits jetzt ein Ohr voll nehmen will, wird auf der Hompage des Jazz Chamber Trios fündig.
The Jazz Chamber Trio: David Reitz (Cello), Beat Bossart (Trompete, Flügelhorn) und Marco Sigrist (Gitarre).
Stephanie Florence Senn: Himmlische Pianomusik
Matinee, Sonntag, 21. September, 11:15 Uhr
Stephanie Florence Senn, Konzertpianistin und Organistin in Schaffhausen, spielt am mittleren Ausstellungs-Sonntag "Himmlische Musik" Improvisationen zu religiöser Musik. In den bisherigen Konzerten im Kulturort Höfli 7 war das zahlreich anwesende Publikum begeistert und berührt von der Intensität und tiefen Emotionalität ihres Spiels.
Website Stephanie Florence Senn
Improvisationen zum Thema "Himmlische Musik" mit Stephanie Florence Senn.
Blind Book mit Reinhard Nowak
Matinee, Sonntag, 28. September, 11 Uhr
Die Auftritte von Reinhard Nowak im Kulturort Höfli 7 sind bereits Tradition, und sie sind immer ein literarischer Genuss: Eine Lesung aus einem weiss eingebundenen Buch, das zum Thema der Ausstellung passt, und dessen AutorIn und Titel erst am Schluss verraten wird.
Lesung aus einem weiss eingebundenen Buch: Reinhard Nowak wählt Literatur zum ausstellungsthema "Durchblick". Das Bild entstand an der Ausstellung 2024.
Vernissage und Museumsnacht mit Piano Joe
Die Vernissage vom 13. September 2025 und die Museumsnacht vom 20. September im Kulturort Höfli 7 werden wiederum von Piano Joe begleitet. Es ist immer schön, zu seinen Pianoklängen durch die Ausstellung zu flanieren. Das Bild zeigt einen Ausschnitt aus einem Video in seinem Youtube-Kanal, wo Aufnahmen seines Auftritts an der Herbstausstellung 2024 zu sehen sind.